PAED - Medienpagogik

Inhalte der Lehrveranstaltung Medienpädagogik - PAED

Inhalte

  • Funktionen der Medien- und Informationstechnologien im medienpädagogischen ZUsammenhang (Bildungsmedien)
  • Überblick über den Methoden - und Theorienkanon
  • Bedeutung von Medien- und Informationstechnologien für inhaltliche Fragen
  • Bedeutung von Medien- und Informationstechnologien für methodische Fragen
  • analyse des Lernens mit und über Medien und Informationstechnologien
  • Theorien und GL der Medienerziehung
  • Pädagogische Bedeutung von Medien in den Nutzungsbereichen Freizeit, Bildung und Beruf
  • Grundlagen zur Mediendidaktik
  • Sozialökologische Analyse der alltäglichen Umgangsweisen mit Medien
  • Beobachtung Problematisierung des Medienumgangs
  • Metatheorien für Medienpädagogik aufgrund kommunikationswissenschaftlicher Ansätze
  • Metatheorien für Medienpädagogik aufgrund erziehungswissenschaftlicher Ansätze
  • Medienkultur
  • Medienkompetenz

Über die VO: PAED - Kommunikationspädagogik  (Thomas A. Bauer)

Medienpädagogik ist ein Sammelbegriff für ein theoretisches Programm der Analyse der Bedeutung und Rolle der Medien bzw. von Medienkommunikation im individuellen wie sozialen Leben von Menschen. Das Interesse der Medienpädagogik an Medienkommunikation leitet sich ab von Annahmen über und Erfahrungen zur kultur gesellschafts- und persönlichkeitsbeildenden Bedeutung von Medien - immer bedacht darauf, dass sie der soziale Ort sind, in dem Menschen zueinander verbunden und vernetzt werden und so sich (medientypische) Kulturen des Denkens, der Aufmerksamkeit und er Wahrnehmung entscheidend sind - in der so genannten Mediengesellschaft mehr den je - die Schaltstellen der sympolischer Interaktion gnerierten Umwelt: relevant als öffentliches Wissen, als öffentliche meinung und als öffentliche Referenz gesellschaftlich organisierter Beziehungen.
Medien sind der Bezugsrahmen der gesellschaftlichen Konstruktion jender Wirklichkeit, die für das soziale, kulturelle und politische Identitätswissen von Gesellschaften einerseits wie auch für die Selbst-Identifikation von Individuen andererseits relevant ist.

Aus dieser Annahme ergibt sich die Frage, mit welchen Interessen, Obsessionen, Passionen, Vorstellungen, Einstellungen und Haltungen, aber auch mit welchen technischen Fähigkeiten und mit welchen kommunikativen Mustern im Umgang mit medialen Inhalten und Botschaften vor allem Heranwachsende Medien gebrauchen. oder noch etwas weiter gefasst: wo und wie sollen sich bei Individuen und generell in der Gesellschaft jene Kompetenzen entwickeln - und wie sollten sie konstruiert und verankert sein, um als individuelle wie gesellschaftliche Bedingungen für eine zwischen den Interessen ausbalancierte Medienkultur "garantieren" zu können Es geht der theoretischen wie der praktischen medienpädagogik um die kulturelle Nachhaltigkeit von Persönlichkeiten (Menschen) und Gesellschaften (Gemeinschaften) im Wissen um die zunehmend medialisierten und mediatisierten Bedingungen ihrer Konstitution. Daei hat sich die in frühen kommunikations- und medienwissenschaftlichen Konzepten aufgeworfene Frage nach der Wirkung von Medien , sondern um die Kompetenz als kognitive, emotionale und moralische Grundlage der Wahl zwischen unendlich vielen Optionen, weil im Zuge der Entwicklung der theoretischen Forschung klar wurde, dass die Frage nicht sein kann, was medien mit den Menschen machen, sondern sein muss, was Menschen mit den Medien machen.

Im Rahmen dieses theoretischen Fortschritts hat sich "die Medienpädagogik" auch freigespielt von der Fixierung auf die vermutete Wirkung von Medien und widmet sich nun viel entschiedener der Frage der "Medienbildung" als Grundlage einer persönlichen wie gesellschaftlich qualitativ verankerten Medienkultur.

Weil also, wie elaborierte Konzepte der kommunikationswissenschftlichen Medienforschung verdeutlichen, die Mediennutzer es sind, die den Gebrauch von Medien in die Organisation und Kultur ihres (subjektiven wie sozialen) Lebens integrieren, ist Medienkompetenz als die zentrale Problemperspektive von Medienpädagogik nicht nur eine Zielperspektive der praktischen Medienpädagogik, sondern ein wissenschaftlich begründetes Programm mit empanzipatorischem Erkenntnisinteresse, das heißt: es geht um die Chancen und Rahmenbedingungen eines "vernünftigen Mediengebrauchs - ein Begriff, der im Rahmen der theoreetischen Konzeption des Faches vielfältig diskutiert und ausgelegt wird. Er beinhaltet kulturanthropologische, kulturtheoretische, politologische wie auch sozialpsychologische Perspektiven der Analyse der geselslchaftliceh Beziehungsarbeit, insoweit sie im KOntext von Medien, besser: des Mediegebrauchs geschieht. 

In diesem Sinne hat sich das ursprüngliche ziemlich intentionale Programm (pädagogische Wirkung gegen Medienwirkung), eben in dem Begriff Medienpädagogik (Medienerziehung) gefasst, zunehmend als theoreetische wie praktische Sackgasse eines verdeckt autoritären und tendenziell dogmatischen Ansatzes herausgestellt und - natürlich auch in Relation zur technologischen Entwicklung der Medien von Distributionsmedien zu Netzmedien - eine kulturtheoretische Wendung genommen, in deren Kontext man nun (besser) von Medienbildung spricht. dieser Begriff schließt mehrfach auf:

  • an die theoretische wie auch politische Diskussion von Bildung als einer kognitiven wie kulturellen Grundlage der Wahrnehmung von Selbst und Gesellschaft,
  • an den Prozess der Umstellung des Diskureses von Pädagogik (Erziehung) zu Bildung bzw. Bildungswissenschaft, der auch dem Paradigmenwechsel von einer hierarichisch-autoritären zu einer durch den demokratischen Diskurs für sich selbst und ihre Belange autorisierten (emanzipierten) Gesellschaft entspricht.
  • an den Paradigmenwechsel in der Kommunikations- und Medienwissenschaft von einer Struktur- und Ordnungswissenschaft (Was ist Kommunikation durch Medien?) zu einer Kultur- und Reflexionswissenschaft (Was bedeutet Kommunikation im Kontext von Medialität?)


Das Konzept von Medienbildung weitet das Spektrum der Problemstellung der Medienpädagogik, indem sie die Analyse des Mediengbrauchs kontextualisiert: Alltags- und Lebenswelten, Milieu- und Gemeinschaftskulturen sind Konstitutanen der Medialisierung und Mediatisierung des persönlichen wie des gesellschaftlichen Lebens. theoretisch fasst man mit diesem Begriff alle Problemstellungen zusammen, die sich aus der soziologischen, psychologischen, anthropologischen und pädagogischen analyse des Mediengebrauchs ergeben. Wie alle sozial- und kulturwissenschaftlicehn analysen sind auch die, die im Hinblick auf die pädagogische Bewertung oder Auswertung von Medienkonsum und Mediengebrauch entstehen, in Formaten wissenschaftlicher Erklärung, Ordnung und Klassifikation gebundene Beobachtungen von dem, was wir im Kontext als alltäglichen (alltagswissenschaftlichen) Beobachtung (eben) Kommunikation nennen. die im Hinblick auf die Bildung der Geselslchaft entwickelten Konzepte der Kommunikationswissenschaft (z.B. Kompetenz, Medienkultur) sind also nicht die bessere oder richtigere Beobachtung von Kommunikatin, sonder Beobachtung von Beobachtung: die kritische Reflexion, wie und warum wir über Kommunikation (resepektive Medienkommunikation) so denken (und so handeln) wie wir denken (und handeln) und welche Theorien des (individuellen wie gesellschaftlichen) Glücks sich dahinter verbergen. In diesem Sinne ist Medienbildung (ehemals Medienpädagogik) nicht einfach nur eine Genetivableitung der Kommunikationswissenschaft, sondern eine Erschließungsperspektive zur gesellschaftlichen Hermeneutik von Kommunikation.

So verstanden ist PAED als Studienprogramm kein systematisches Fach, kein Programm, in dem wissenschaftliches Vokabular gelernt werden muss. es ist kein in sich geschlossenes "logisches" Fach, sondern so etwas wie ein Open-Source-Modell der Reflexion des Menschen, der seine Existenz und sein gesellschaftliches Fortkommen als Herausforderung aus den Bedingungen von Kommunikation (und was er sich darunter vorstellt) versteht, erklärt, ordnet, klassifiziert und problematisiert. Dazu entwickelt die Wissenschaft Modelle der Erklärung im Hinblick auf Dimensionen wie Person, Gesellschaft, Kultur und deren Basisinstitutionen wie Technologie, Wirtschaft, politik, Recht, Bildung etc. In diesem Sinne immer eingebunden in die Organisationsstrukturen dieser Gesellschaft versteht PAED als Studienprogramm zur Medienbildung sich als kulturwissenschaftliche Brücke zwishen den möglichen Idealmodellen und den Realmodellen von medienkommunikation.

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