VERME: VU VERQUAL Vertiefende qualitative Methoden

Lehrinhalte und Lehrziele
Dr.  Michaela Griesbeck SoSe 2018

Die VU „Vertiefende qualitative Methoden“ hat zum Ziel, das qualitative Methodenwissen der Studierenden zu erweitern und zu festigen. Nach einer Wiederholung und Vertiefung der nichtstandardisierten, deskriptiven Forschungsmethoden (Leitfadeninterviews, kodierende Verfahren, z.B. inhaltlich-strukturierende  Inhaltsanalyse, MAXQDA) liegt der Fokus auf den Verfahren der interpretativen und rekonstruktiven Sozialforschung. 

Wesentlich ist die Vermittlung der spezifischen Grundhaltung der interpretativen Sozialforschung und den damit verbundenen spezifischen Erhebungs- und Auswertungsmethoden. Besonderer Wert wird auf die Vermittlung der den jeweiligen Methoden zugrundeliegenden Methodologien gelegt sowie auf die Unterscheidung von codierenden und sequentiellen Auswertungsverfahren.

Folgende Methoden (inklusive Methodologien) werden vermittelt: Dokumentarische Methode, Grounded Theory,  Narrative Interviews/Narrationsanalyse, Semiotische Analysen, Diskursanalyse.

Jeder Methodenschwerpunkt wird mit Hilfe von Praxisbeispielen anschaulich vermittelt.

Die Auseinandersetzung mit visuellem Datenmaterial bildet einen Schwerpunkt. Mit einer Einführung in die qualitative Onlineforschung wird ein weiterer aktueller Trend der qualitativen Forschung aufgegriffen. Weitere Inhalte sind die Vertiefung und Anwendung der Qualitätskriterien qualitativer Forschung, die Entwicklung von Fragestellungen, Sampling und Transkription, ein Einblick in ethische und interkulturelle Herausforderungen sowie ein Ausblick auf die qualitative Methodenanwendung in der Praxis der Markt- und Meinungsforschung.

 

Zu vermittelnde Kompetenzen:

Nach der LV verfügen die Studierenden über die Kompetenz, hochwertige qualitative Forschungsdesigns für zukünftige empirische Forschungen (Semiararbeiten, Masterthese) zu entwickeln, diese kompetent zu argumentieren und methodisch korrekt durchzuführen.

Bewertungskompetenz: Die Studierenden können die Anwendung interpretativer/rekonstruktiver Methoden in der Kommunikationswissenschaft (etwa in wissenschaftlichen Veröffentlichungen oder in der Arbeit ihrer KommilitonInnen) kompetent bewerten.

Begründungs-/Reflexionskompetenz: Die Studierenden können ihre Entscheidungen im Forschungsprozess kompetent begründen und nach Abschluss des qualitativen Projekts kompetent reflektieren, welche Entscheidungen die Ergebnisse wie beeinflusst haben.

Durchführungskompetenz: Die Studierenden wissen über die Vielfalt der qualitativen, interpretativen und rekonstruktiven Erhebungs- und Auswertungsmethoden Bescheid und sind in der Lage, die für die jeweilige Fragestellung geeignetste Vorgehensweise zu wählen. Sie können hochwertige interpretative Forschungsprojekte planen und wissen über die methodische Vorgehensweise und die zentrale Literatur Bescheid.